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1976-1984 VEB Sächsische Zellwolle Plauen

1936 eröffnet, wurde dort (nachdem die Verarbeitung von Hanf seine industrielle Bedeutung verloren hatte), Viskosefaser aus Zellstoff (REGAN) hergestellt. Weil das Deutsche Reich und nachfolgend die DDR hohen Bedarf an Baumwolle hatten (teils für militärische Zwecke ==> Schießbaumwolle, teils für die Textilindustrie) – jedoch keine Quellen, war das Werk von strategischer Bedeutung. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, beteiligte sich die damalige „Sächsische Zellwolle AG“ am Bau der Talsperre Pirk, die im Juli 1939 eingeweiht wurde. Für einen Chemiebetrieb relativ klein, war die „Zellwolle“ der Umweltverschmutzer Nr.1 in Plauen. Flugasche aus dem Kraftwerksschornstein, Schwefelkohlen- und Schwefelwasserstoff, Schwefelsäure und Glaubersalz belasteten Stadt und „Weiße Elster“, den örtlichen Fluß. Nach der Wende wurde die Produktion eingestellt, das Werk 1995/96 mit Abwicklung der „Treuhand“ als unverkäuflich abgerissen und das Gelände von Altlasten befreit.